Frühbetreuung
Ab einem Jahr ist alles klar?
Immer dringender wird sich im ersten Lebensjahr die Frage klären: Wie wollen wir als Familie leben? Oder wie kann und will ich allein mit meinem Kind leben?
Sie haben in den vergangenen Monaten erste Erfahrungen gesammelt, wie Sie mit Ihren neuen Aufgaben zurechtkommen und wissen nun genauer, worin Sie Unterstützung brauchen, um mit ihrem Kind oder ihren Kindern zu leben. Sie sind diejenigen, die es am besten kennen, seine Empfindlichkeiten, seine Vorlieben, Ängste und Fähigkeiten.
Die Frage der Betreuung des Kindes stellt jedes familiäre Gefüge vor eine Herausforderung: es müssen viele, höchstindividuelle Faktoren bedacht und möglicherweise Kompromisse eingegangen werden. Nun gilt es zu entscheiden, betreue ich mein Kind weiterhin innerhalb der Familie oder gebe ich es in die außerfamiliäre Betreuung? Wir wollen Ihnen einerseits die unterschiedlichen Möglichkeiten der Betreuung vorstellen, andererseits auch ihre Vor- und Nachteile. Diese Vor- und Nachteile leiten sich aus wissenschaftlichen Befunden der Bindungsentwicklung, dem emotionalen Lernen, der Entwicklung innerer Arbeitsmuster und Studien ab, die sich mit der Stressbelastung in Kinderbetreuungseinrichtungen befasst haben.
Klar ist: Babies und sehr kleine Kinder sind am Liebsten mit ihren engsten Bindungspersonen zusammen, hier fühlen sie sich im Normalfall am Sichersten. Wenn das System Familie aber keinerlei Entlastung erfährt, kann dies auch zu Situationen führen, die das Eltern-Kind-Verhältnis beeinträchtigen. Auch Eltern brauchen Sicherheit und haben Bedürfnisse.
Bei der Diskussion über Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden im Allgemeinen aber die elementaren Bedürfnisse der Kinder nicht ausreichend berücksichtigt. Ihnen diese ins Bewusstsein zu rufen, Ihnen die Zusammenhänge nahezubringen, wenn Sie die wichtigen Entscheidungen zur Betreuung Ihrer Kinder treffen und Sie erwägen, inwieweit, ab wann und in welcher Form Frühbetreuung notwendig ist, ist unser Anliegen.
Krippe/Kita
Die Bezeichnung „Krippe“ oder „Kita“ ist regional unterschiedlich. Der Begriff Kita scheint sich aber durchzusetzen, da sich außerfamiliäre Betreuung generell hin zu einer TAGESbetreuung in der KinderTAGESstätte entwickelt.
Tagespflege/Tageseltern
Meist ist nur die klassische Form der “Tagesmutter” bekannt, die mit ihrem eigenen und vier weiteren Kindern in einem Bollerwagen zum Spielplatz unterwegs ist. Tagespflege und Tageselternschaft gibt es aber in unterschiedlichen Formen.
Großeltern/Verwandte/Freunde
„Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen.“ Dieser Spruch ist im Moment in aller Munde. Wir setzen ihn bewusst an diese Stelle. Um das Kind herum gibt es idealerweise Menschen, die sich dem Kind und dessen Bindungsbedürfnis aus einem emotionalen Interesse heraus anbieten.
Betreuungsformen daheim
Es gibt eine Reihe privater Betreuungsmöglichkeiten, die von der öffentlichen Hand nicht unterstützt werden – sie können eine äußerst kindgerechte Form der Betreuung sein, da sie im gewohnten, häuslichen Umfeld und individuell stattfinden kann. Sie sind zum Teil aber sehr kostspielig.