Eltern berichten

Erfahrungsbericht von Kathrin. Sie ist Mutter des bald 3-jährigen Luis* (*Name geändert).

Luis ging im Jahr 2020 bereits wenige Tage vor seinem ersten Geburtstag in die Nestgruppe einer Kita. Die Eingewöhnung verlief, für meine damalige Wahrnehmung als Mutter, gut. Jedoch wunderte ich mich damals bereits, dass es doch recht schnell ging. Im Aufnahmegespräch mit der Leiterin der Nestgruppe wurde das Berliner Modell zur Eingewöhnung kurz erläutert und die stufenweise Eingewöhnung über mindestens drei Wochen klang für mich erst einmal gut. Bereits in der ersten Woche sollte ich die ersten Trennungsversuche unternehmen, die dann laut der Bezugserzieherin auch gut gelangen. Und so blieb Luis bereits nach 1,5 Wochen Eingewöhnung auch über Mittag. Unsere gebuchte Zeit ging bis 14:30 Uhr, gebracht habe ich ihn immer um kurz vor 9 Uhr. Zunächst schlief er nur auf dem Arm der Erzieherin, später dann auch im „eigenen“ Bett im Schlafraum. Somit folgte dann die reguläre Kita-Zeit und er blieb in der Regel von 9 Uhr bis 14 Uhr dort. Zu Hause war er immer sehr müde und schlief dann ein weiteres Mal fast zwei Stunden oder länger. Er war also immer sehr erschöpft.

Kita unter Corona-Bedingungen 

Im selben Jahr des Kita-Starts kam dann die zweite Corona-Welle und die Zeiten, in denen er die Kita besuchte, wurden immer öfter und immer länger unterbrochen. Im Dezember 2020 nahmen wir ihn dann bis Mitte Mai des folgenden Jahres (2021) aus der Gruppe und organisierten uns privat. Durch Corona hatte ich eine neue Stelle entgegen der ursprünglichen Planungen nicht antreten können und sollte dies auch vorerst nicht tun. Somit genossen wir unsere gemeinsame Zeit.

Ende Mai 2021 starteten wir eine Wiedereingewöhnung. Innerlich stellte ich mir häufig diese Fragen: Geht es unserem Sohn gut dort oder ist doch alles zu viel? Wie verarbeitet er die Trennung? Immer wieder habe ich wegen dieses unguten Gefühls das Gespräch gesucht und bei den Erzieherinnen gefragt, wie es ihm geht und ob sie das Gefühl haben, er fühle sich wohl. Der Klassiker, dass es den meisten Müttern schwerer fiele als den Kindern selbst, den bekam natürlich auch ich zu hören. Aber das Gefühl, es ist nicht richtig, ein Kind mit nicht mal zwei Jahren mit tränenerfüllten Augen oder „Mama“ rufend zurückzulassen, blieb. Auch im Umfeld, egal ob Großeltern oder andere Eltern, war man der Auffassung, ich müsse meinem Kind den sozialen Kontakt ermöglichen. Die Interaktion mit anderen Kindern, sie würden doch so viel profitieren, ich könne meinem Kind das gar nicht alles bieten. Und auch da sagte mein Gefühl: Warum? Dieses kleine Wesen ist noch so verdammt jung und entsprechend neu in unserer Welt, warum muss es alles schon jetzt können und lernen? Kann es sich nicht erst einmal einfinden? Warum sollte ich als Mama nicht genug sein?

Das Kind lieber mal beim Kinderarzt vorstellen

Nach und nach ließen die Erzieherinnen durchblicken, dass unser Sohn in ihren Augen sehr sensibel sei und laute Geräusche und viele Kinder nicht so mag. Auch hätte er zu Beginn häufiger geweint und gezittert, sich aber schnell beruhigen lassen. Seine Bezugserzieherin, zu der er einen wirklich guten Bezug hatte, nahm auf ihn, so gut sie konnte, Rücksicht und war aus meiner Sicht sehr zugewandt. Dennoch mussten in der Gruppe 12 Kinder betreut werden, eine Erzieherin war in Vollzeit, zwei weitere in Teilzeit. Nach meiner Wahrnehmung haben diese drei Erzieherinnen dies aber bestmöglich gestaltet und der Umgang mit den U3-Kindern war mit Blick auf die Herausforderungen eines Kita-Alltags (Personalmangel, Krankheit, Urlaub) schon sehr individuell.

Trotzdem: Zum Elterngespräch, das coronabedingt erst viel später stattfand, teilte man mir mit, dass es doch sehr auffällig sei, dass unser Sohn sich kaum aktiv in der Gruppe beteilige und immer die Nähe der Erzieherinnen suche. Seine Mimik sei häufig ein wenig versteinert und er reagiere nicht wirklich auf die anderen Kinder. In der Nähe der Erzieherinnen würde er jedoch aktiv, würde viel lachen und Unfug machen. Zu Hause war unser Sohn immer sehr aktiv, sehr mitteilend und ein lebendiger kleiner Mann. Im Gespräch mit den Erzieherinnen stellte ich meine Wahrnehmung von zu Hause dar und dennoch riet man mir, das Kind einmal bei einem Kinderarzt vorzustellen. Er würde nicht in die Interaktion mit anderen Kindern gehen und eben sehr an den Erzieherinnen hängen. Mein Einwand, dass ich das irgendwie beruhigend fände, auch unter dem Aspekt, dass unser Sohn als einziges Kind nicht jedes fremde Elternteil gleich am Bein umklammerte oder auf den Schoß wollte, wurde mit Verwunderung zur Kenntnis genommen und man blieb beim Rat, das Kind ärztlich vorzustellen. Ich tat dies nicht. Denn mein Gefühl sagte mir, mit unserem Sohn ist alles okay.

Da ich danach ständig mit der Entscheidung, unser Kind so früh in die außerfamiliäre Betreuung zu geben, haderte, begann ich zu recherchieren und stieß auf die Website der Kinder- und Jugendtherapeutin Gisela Geist.

Als ich ihre Ausführungen und auch ähnliche Aussagen von renommierten Wissenschaftler*innen las, fiel mir ein Stein vom Herzen und gleichzeitig verstärkte sich mein schlechtes Gewissen. Der Stein fiel, weil mich mein Gefühl als Mutter nicht getäuscht hatte und das schlechte Gewissen kam, weil ich gegen dieses Gefühl gehandelt hatte. 

Das Tempo verlangsamen hat meinem Sohn gut getan

Die nächste Corona-Welle kam und wir entschieden uns, unseren Sohn abzumelden – kurz nach seinem 2. Geburtstag. Er ist seitdem viel entspannter. Dennoch: wir ernteten dafür viel Unverständnis, da wir unseren Sohn ja isolieren und ihm die sozialen Kontakte verwehren würden, die ein Kind so dringend bräuchte. Mütter und Väter meines Alters, die meistens selbst frühestens mit 3 oder 4 Jahren den Kindergarten besuchten und dann meist nicht über Mittag, äußerten Bedenken, ob mein Kind nun eine Störung entwickeln würde. Hätten sie sich dann nicht selbst auch mit Blick auf eine eventuelle Störung hinterfragen müssen?

Dank der guten Gespräche mit Frau Geist, der hilfreichen Literatur und letztlich auch durch den Verein „Gesellschaft für frühkindliche Bindung“ bin ich heute selbstbewusst und überzeugt, dass es richtig war, meinem Sohn die Zeit zu Hause zu geben. Auch wenn es mit einem Kleinkind oft sehr anstrengend ist und der Rückzug in den Job dann sogar eine willkommene Auszeit darstellen kann, so bin ich dankbar und froh über jeden Moment, den ich meinem Kind als Mutter, als Anker, als Fels in der Brandung, als Wegbegleiterin zur Seite stehen kann. Ich würde lügen, wenn ich nicht auch froh wäre, mehr Zeit für mich zu haben. So lange ich aber das Glück habe, noch nicht wieder Vollzeit in den Beruf zurückkehren zu müssen bzw. jetzt nur in geringerem Umfang, habe ich mich entschieden, die Zeit bis zum 3. Geburtstag mit meinem Kind zu verbringen. In der heutigen Zeit empfinde ich das als Privileg. Aber das darf es nicht sein. Es darf kein Privileg und somit nur wenigen Müttern und Vätern möglich sein, die sensiblen ersten Jahre ihrem Kind zu widmen, wenn sie das möchten.  

Eltern unterschätzen ihre Kompetenzen  

In Gesprächen mit anderen Eltern ging es in meinem Umfeld nicht nur darum, dass es einfach finanziell nicht anders möglich und für das eigene Berufsleben nach wie vor schädlich ist, sondern auch darum, dass viele Eltern glauben, ihr Kind schon am Ende des ersten Lebensjahres nicht allein auslasten zu können, Eltern empfinden sich selbst als ungenügend. Und es gibt natürlich auch Eltern, die gar nicht so viel Zeit verbringen wollen, weil es auch einfach wirklich anstrengend sein kann. Ich persönlich kann beides nachfühlen, da ich beide Gedanken immer wieder habe, obwohl ich weiß, dass ich meinem Kind genüge und natürlich ist es auch normal, dass alles oft zu viel ist. Leider können viele von uns nicht mehr auf das sprichwörtliche Dorf, das es braucht, ein Kind großzuziehen, zurückgreifen und oftmals sind wir alleine mit allem und es bedarf einer steten Organisation. Und wenn man dann sein Kind oder seine Kinder sowieso nicht leichten Herzens durch jemand anderen betreuen lassen möchte, macht es das natürlich noch schwerer.

Von den meisten Müttern in meinem Umfeld (leider kenne ich keinen!! Vater, der die Rolle der Kindererziehung in Gänze übernommen hat) höre ich aber, dass sie viel lieber die Zeit mit ihren Kindern leben und genießen würden, ihren Kindern all das geben möchten, was sie brauchen.

Meiner Ansicht nach braucht es dringend einen Wandel in der Wahrnehmung der Bedeutung der Mutter- und vor allem auch der Vaterrolle, der Wichtigkeit und der Vulnerabilität der Kinder, die unsere Zukunft gestalten werden. Die reine Ökonomisierung der Kinderbetreuung ist keine Familienpolitik.

Erfahrungsbericht von Nora* (Name geändert). Sie ist Mutter einer heute 5-jährigen Tochter.

Ich bin eine späte Mutter. Mein Beruf war viele Jahre mein Lebensinhalt und so wollte ich es auch mit Kind beibehalten. Ich war mir sicher, dass A. nach einem Jahr ganztags in eine Krippe gehen würde und ich wieder Vollzeit in die Arbeit. Mein Partner, ebenfalls selbstständig arbeitend so wie ich, wollte gleichviel Elternzeit nehmen, es sollte keine Abhängigkeiten, sondern Gleichberechtigung geben. Also jeder von uns sieben Monate daheim. Ideal, oder?

Bevor meine Tochter da war, konnte ich mir nicht vorstellen, wie sich ein Leben mit Kind anfühlt und dass ich später sagen würde: Vereinbarkeit ist ein schönes Märchen, man kann sich leider immer nur entscheiden, wo man gerade Abstriche macht.

Erstmal lief alles nach Plan. Ich war das erste halbe Jahr komplett bei meiner Tochter, fing dann wieder stundenweise an zu arbeiten, nach sieben Monaten übernahm nun planmäßig mein Partner. Sich Abwechseln ging an sich problemlos, ich stillte weiter, mein Partner fütterte abgepumpte Milch – einzig und allein das ständige „Milchmanagement“ in Form von Abpumpen war anstrengend. Mein Arbeitsplatz war dafür nicht ideal, ich pumpte auf der Toilette sitzend ab und versteckte die Milch zwischen Essensresten im Office-Kühlschrank. Das waren aber nur Unwegbarkeiten am Rande. Auf der Gefühlsebene merkte ich schon nach den ersten Stunden der Abwesenheit (nach kurzer Euphorie, allein auf dem Weg zur Arbeit zu sein), dass ich meine Tochter vermisste. Es war ein Schmerz, den ich davor nicht gekannt hatte, ein inneres Band, das sich spannte und obwohl ich sie bei ihrem Vater gut versorgt wusste, war mir in diesen ersten Monaten schon klar, dass eine Vollzeittätigkeit ab ihrem 1. Lebensjahr für mich keine Option sein würde – jede Stunde ohne sie war mir eine zuviel. „Ich will einfach nur hier sitzen“ – so fühlte sich das erste Babyjahr an, mit meinem Kind in den Armen. Wenn ich Wochenend-Schicht hatte und sie nach dem Aufwachen auf mir lag, war es einfach nur bitter, in die Arbeit zu gehen. Bei aller körperlichen Anstrengung, die ein Baby mit sich bringt – und ich war froh, dass mein Partner nun einen Großteil davon übernahm und das immer schwerer werdende Kind schleppte – ich fühlte, dass ich nicht noch mehr von dieser kostbaren, ersten Zeit hergeben wollte und vor allem spürte ich auch, dass ich nicht jeder Person mein Kind anvertrauen wollte, dass ich Vertrauen brauchen würde, um A. stundenweise woanders als bei ihrem Vater lassen zu können.

Mein Partner konnte mein Unbehagen nicht teilen, er ist generell der Unbekümmertere, also einigten wir uns nach langen Diskussionen darauf, uns den schon vor A.s Geburt organisierten Krippenplatz zumindest anzuschauen und begannen, als A. 12 Monate alt war, mit der Eingewöhnung. Mein Partner dachte zu dem Zeitpunkt, dass wir es vielleicht doch noch so machen würden, wie alle Eltern in unserem Umfeld. So saßen wir abwechselnd zwei Wochen lang mit im Gruppenraum. A* wirkte sehr offen und die Erzieherinnen waren begeistert – sie würde das sicher schnell schaffen. Wir beobachteten die Gruppe und fragten uns: Wie ergeht es den Kindern hier, deren Eltern gerade nicht in der Eingewöhnung sitzen?

Ein kleiner Junge, nur zwei Monate älter als A. hatte die Eingewöhnung gerade hinter sich und galt auf meine Nachfrage eben als eingewöhnt, obwohl er die meiste Zeit recht verzweifelt wirkte, weinend über den Boden kroch, die Erzieherin winkte ihm von Weitem mit dem Schnuller, sie hatte ja jetzt A. auf dem Schoß.

„Die Eingewöhnung von F. ging leicht, gerade hat er aber ein bisschen Probleme“ so seine Bezugserzieherin. Er wollte vom Tisch aufstehen, aber er sollte warten und wurde vor der Gruppe streng angesprochen – und das mit 15 Monaten. Er stand weinend an der Tür, offensichtlich auf der Suche nach Hilfe, aber keiner half ihm. Auf meine Frage, warum ihn die Erzieherinnen nicht hochnahmen, obwohl er doch weinte, sagte man mir: „F. wird gerade an den Boden gewöhnt.“ Ich sah etliche Kinder, die mir nicht froh vorkamen, generell sehr selten ein Lächeln, dafür viel Ernst und mein happy Mädchen freudig dazwischen, ahnungslos was kommen sollte mit der Mutter als Rückhalt. Ein Junge lag teilnahmslos in einer Ecke – in einem Alter, wo Kinder non stop am Erkunden sind. Ein schon müdes Mädchen stand vor dem Mittagessen mit tränennassen Augen vor mir und wiederholte die ganze Zeit: „Mama, schlafen.“ Die Erzieherinnen hatten alle Hände voll zu tun mit den anderen Kindern. Es gab kein individuelles Eingehen auf ihr Bedürfnis. An einem Tag fiel soviel Personal aus, dass alle Gruppen zusammengelegt wurden, alle Türen waren offen und Kinder aus anderen Gruppen kamen in unseren Raum. In vielen Kitas ist das Standard und nennt sich pädagogisch „Offenes“ oder „Halboffenes Konzept“. Ein kleiner Junge mit dunklem Pony saß den kompletten Vormittag in diesem halboffenen Konzept sich die Händchen knetend auf dem Boden und bewegte sich nicht.

Auch das dauernde Kommen und Gehen von Handwerkern, dem Küchenpersonal, Eltern (auch meine Anwesenheit war den Kindern unangenehm) und was weiß ich für Leuten, empfand ich als Unruhe und zusätzliche Verunsicherung dieser Kleinsten. Ein anderer Junge setzte sich unvermittelt auf meinen Schoß, klammerte sich an mich und sang erstaunlich klar „Kommt ein Vogel geflogen“. Ich kannte das Kind keine fünf Minuten. Eine Erzieherin meinte zu mir: „B. liebt alle Eltern.“ Mich irritierte, wie die Distanzlosigkeit des Kindes als normal betrachtet wurde. Ich dachte mir: Wieso holt sich das Kind von mir, einer völlig fremden Person, was es so dringend zu brauchen scheint? Und das in einem Alter, wo die meisten Kinder Angst vor Fremden zeigen. Was ist mit seinen Bezugspersonen hier? Sie können soviel Nähe wahrscheinlich nicht leisten. Alle werden gleich behandelt. Das Defizit des Kindes aber bleibt. Ich habe in diesen zwei Wochen jeden Tag mehr als ein Kind gesehen, das „hinten runter“ gefallen ist. In einem Alter, wo wir als Eltern das innere Bedürfnis hatten, prompt auf unser Kind zu reagieren, wo es noch nicht ums Warten lernen, um das sich anpassen gehen sollte. Grade um den 1. Geburtstag sind Kinder oft so verliebt in die Welt, offen und fröhlich. Hier weinten die Einjährigen Vormittage lang nach ihren Eltern.

Ich meldete A. nach diesen zwei Wochen wieder ab. Absurd fand ich den Kommentar ihrer geplanten Bezugserzieherin, als ich sagte, dass wir A. nicht mehr bringen: “Ist doch schön, dass Sie ihr Kind so lieben.” Sie sagte mir auch, dass ihre Kinder nicht in eine Krippe gegangen waren. A. vergoss dort keine Träne, aber die Tränen der anderen Kinder sind es, die mich bis heute nicht loslassen. Kinder, deren Eltern Frühbetreuung brauchen, sollten in Einrichtungen gehen können, in die Erzieher*innen auch ihre eigenen Kinder schicken würden. Eltern sollten wirklich vertrauen können und nicht ihre schlechten Gefühle wegschieben müssen, um sich auf ihre Arbeit konzentrieren zu können. 

Ich hatte das Privileg, mir diese ersten, anstrengenden Jahre zu gleichen Teilen mit meinem Partner teilen zu können. Das ging, weil wir freiberuflich arbeiten und uns flexibel abwechseln konnten, es war gleichzeitig aber auch ein großer Stress und natürlich auch ein finanzieller Verlust, weil wir beide nicht mehr Vollzeit arbeiten. Auch partnerschaftlich war es gelinde gesagt eine Herausforderung sich ohne Vollzeitomas pausenlos abzuwechseln. 

Man spricht oft von der Diskriminierung von Müttern, die früh wieder arbeiten gehen. Ich als früh arbeitende Mutter habe die Erfahrung gemacht: Wer früh arbeitet und gleichzeitig minderwertige Betreuung ausschlägt, muss sich auch viel anhören – wie den typischen Helikopter-Vorwurf oder die vermeintliche Gefahr, dass Kinder, die in den ersten drei Jahren keine Kita besuchen, “sozial gestört” werden könnten. Rückblickend amüsiert mich meine eigene Verunsicherung darüber und ich denke, unsere Entscheidung war ein Affront für alle, die das Weinen der anderen Kinder weggeschoben und für ihr eigenes Kind das Beste gehofft haben.