Warum es uns gibt
Das Aufwachsen in Deutschland hat sich verändert – die Zahl der unter 3-jährigen Kinder, die eine Betreuungseinrichtung besuchen, steigt jedes Jahr.
So waren im März 2020 bundesweit rund 35,0 % der Kinder unter 3 Jahren in einer außerfamiliären Tagesbetreuung[1].
Was dagegen nicht steigt, ist die Qualität der Einrichtungen und die finanzielle und öffentliche Wertschätzung des Kitafachpersonals, das zusammen mit den Kindern erlebt, was politische Entscheider:innen im Ausbau der Frühbetreuung versäumt haben. Auch die Sensibilisierung der Eltern, wie wichtig die besondere Phase am Lebensanfang für die zukünftige Entwicklung ihrer Kinder ist, scheint eher ab- als zuzunehmen.
Wir wollen aufklären, da wir durch unsere Arbeit Einblicke in Lebensanfänge und frühe Erfahrungen erhalten. Wir lernen dadurch die Wirkungen einer zu frühen, zu langen und unzureichenden außerfamiliären Betreuung kennen und die damit verbundenen Risiken für eine stabile und gesunde Persönlichkeitsentwicklung. Wir wollen uns für die Jüngsten in unserer Gesellschaft einsetzen, die noch nicht sprechen können, aber auch für ihre Betreuer:innen und natürlich die Eltern, die im Spannungsfeld zwischen Fürsorge, Anforderungen der Arbeitswelt, Selbstbestimmung und gesellschaftlichen Trends ihren individuellen Weg finden sollen.
[1]https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/09/PD20_380_225.html;jsessionid=D4121A1D4D290E68B530D9DC764FCC04.live712